Heimische Fischarten
Schleie
(Schuster, Schlüpfling)
Die in unseren Gewässern beheimatete Schleie (lat. Bez. Tinca tinca) wird der Familie der Karpfenartigen Fische zugeordnet. Man kann Schleien meist am Grund schlammiger, stiller bis langsam fliessender Flüsse, Seen und Bächer antreffen. Sie sind sehr robust und verfügen über eine besondere Fähigkeit zur Hitze- und Kältestarre, die es ihnen möglich macht einen kurzzeitigen (fast völligen) Mangel an Sauerstoff zu überleben. Diese besondere Fähigkeit macht es diesen kräftigen, anpassungsfähigen Fischen sogar möglich (meist - neben Karauschen - als einzige Art) in Sümpfen, Mooren und kleinen Tümpeln zu überleben. In fast ganz Europa, mit Ausnahme von Griechenland, Schottland und Nordskandinavien ist die Schleie anzutreffen.
Farbe:
Schleien haben eine oliv-grüne Körperfarbe, wobei der Bauch eher gelblich ist. Die kleinen Augen (besonders die Iris) sind auffalend rötlich. Die feste und schleimige Haut ist mit unzähligen kleinen Rundschuppen bedeckt. Das vorstülpbare Maul ist endständig und hat zwei kleine Barteln. Die Schwanzflosse hat eine dicke Wurzel und schliesst sehr geradlinig ab.
Grösse:
Die durchschnittliche Körpergrösse eines Schlüpflings beträgt ca. 25-35 Zentimeter. Bei günstige Lebensbedingungen und reichlich Nahrungsvorkommen können Schleien aber auch auf eine Grösse von 65 Zentimetern heranwachsen und ein Gewicht von bis zu 8 Kilogramm auf die Waage bringen. Die maximale Lebenserwartung beträgt ca. 18 Jahre.
Lebenszyklus:
Die Laichzeit wird im Monat April eingeleitet, wenn das Wasser eine Temperatur von 18 Grad Celsius aufweist und endet meist im Monat Juni. Die Fische schliessen sich vor dem Ablaichen zu grösseren Schwärmen zusammen und suchen gemeinsam nach der passenenden Stelle zum Ablegen der Eier. Diese Stellen sind meist sonnendurchflutete, flache Uferbereiche mit einem grossen Vorkommen an Wasserpflanzen und Kraut. An diesen Plätzen legen die Schleien-Weibchen die klebrigen (ca. 350.000 - 850.000 Stück / Weibchen) Eier ab, die sich anschliessend an Unterwasserpflanzen anheften. Der Prozess der Eiablage wiederholt sich alle 14 Tage portionsweise und kann insgesamt bis zu zwei Monate andauern. Die Larven schlüpfen nach 5-6 Tagen und ernähren sich zunächst von Ihren Döttersäcken. Nachdem der Nahrungsvorrat des Dottersacks vollständig aufgebraucht ist beginnen sie Plankton und Kleinstlebewesen zu fressen - mit zunehmender Körpergrösse und Alter stehen dann aber überwiegend kleine bodenlebende Wirbellose (Insektenlarven, Schnecken, Muscheln) und Pflanzen auf ihrem Speiseplan.
Schleien bevorzugen warme Seen mit dichtem Seerosen, Kraut- und Pflanzenwuchs, sowie strömungsarme, flache Gewässer mit weichem Grund. In diesen Gewässern halten sie sich am Tage zwischen dichten Pflanzen- und Seerosenbeständen auf und begeben sich mit Einbruch der Dämmerung auf Nahrungssuche. Man kann Schleien in Flüssen, Weihern, Sümpfen, Mooren, Teichen und Seen antreffen.
Tipps zum Angeln auf Schleien / Montagen und Köder
Die besten Angelmethoden zum Angeln auf Schleie sind:
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Angeln mit Feststellpose
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Angeln mit Laufpose
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Angeln mit Waggler
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Grundangeln mit Laufblei
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Angeln mit Feeder (Futterkorb)
Topköder:
- Tauwurm
- Mais
- Made
- Boillie
- Brot
Schleien durchstreifen bei Ihrer täglichen Nahrungssuche (meist abends) den Gewässergrund nach Fressbarem, man kann Sie dabei sehr gut beobachten indem man an der Wasseroberfläche nach dichten, kleinen aufsteigenden Bläschen ausschau hält. Wo diese typischen winzigen Blässchen auftauchen, kann man meist mit Schlüpflingen rechnen. Gute Angelplätze auf Schleie sind Seerosenfelder, Mündungen kleine Bäche, Schilfkanten, flache verkrautete Buchten sowie Altarme und deren Ausläufe. Im Sommer stehen Schleien nah am Ufer, im Herbst kann man sie eher in tieferen Wasserzonen antreffen.
Köder: Als Köder haben sich bislang immer Würmer (Mistwürmer / ganzer oder geteilter Tauwurm), Maden, Mais, Pinkies und Wasserschnecken sehr gut bewährt. Man sollte darauf achten dass der Köder ausschliesslich am Gewässergrund präsentiert wird. Am besten man fixiert den Köder mit einer schlanken Pose dicht schwebend über-, oder liegend am Grund. Eine weitere gute Angelmethode auf Schuster ist das Feedern mit einem leichten Futterkorb - der Vorteil bei dieser Angelmethode ist, dass das Anlock-Futter in unmittelbarer Nähe des eigentlichen Köders liegt. Besonders wichtig bei beiden Angelmethoden ist dass die scheuen Fische beim abziehen keinen Widerstand spüren, wählen Sie deshalb keine zu schweren Posen und verwenden Sie Birnenbleie beim Grundangeln !
Beim Angeln auf Schuster emfiehlt es sich die Angelstelle vor dem Auswurf (sparsam) mit einer speziellen Schleien-Futtermischung aus dem Angelladen (z.B. Geschmacksrichtung: ''Zimt'' oder ''Bittermandel''), etwas dunklem Paniermehl, Haferflocken und Mais anzufüttern. Schleien gründeln langsam und verharren oftmals lange Zeit an einer Futterstelle, deshalb ist es wichtig dass der Köder nach dem Anfüttern auch exakt an die Stelle ausgeworfen wird an der das Futter am Gewässergrund liegt.
Fangzeit: Die beste Fangzeit ist Mai - September. Die Fische beissen in dieser Zeit meist früh morgens und abends mit Einbruch der Dämmerung. Doch auch tagsüber - nach einem warmen Sommerregen und an heissen Tagen mit bewölktem Himmel lassen sich Schleien sehr gut fangen.
Tipp: Lebende Köder werden bevorzugt, Mistwürmer und Maden sind der Topköder !
Tipp: Bei dichtem Wasserpflanzenwuchs stehen die scheuen Fische meist mitten im Kraut oder direkt am Rande der Krautfelder !
Mehr Infos:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schleie
Quellenangaben:
http://www.rhein-angeln.de/fischarten_raubfische_friedfische.htm
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