Heimische Fischarten

Wels

(Waller, Catfish)
Bild "Anglerwissen:Wels.gif"
Der bei uns beheimatete Wels (lat. Bez. Silurus glanis) ist gleich nach dem Stör die zweitgrösste europäische Süsswasser Fischart. Er hat einen breiten, abgeflachten Kopf mit kleinen Augen und einem grossen Maul. Ein Merkmal des Wallers sind die zwei längeren Barteln am Oberkiefer und die vier weiteren (kürzeren) Barteln am Unterkiefer. Der Wels hat eine sehr lang gezogene Afterflosse, die bis hin zur Schwanzflosse reicht und eine weit vorn liegende Rückenflosse. Die schleimige Haut trägt keine Schuppen und ist grau-bräunlich marmoriert, wobei der Bauch meist heller ist als die eigentliche Körperfarbe.

Den europäischen Wels kann man in weiten Teilen Mittel- und Osteuropas, im Brackwasser der Ostsee und im schwarzen Meer vorfinden. Der Wels bevorzugt grosse Seen mit warmen Wassertemperaturen sowie tiefe, strömungsarme Flüsse die ihm genügend Unterschlupfmöglichkeiten bieten. Tagsüber hält er sich überwiegend in tiefen Bodenlöchern, Wehren und Wurzelgeflechten ins Wasser ragender Bäume auf. Mit dem Einsetzen der Dämmerung und Nachts beginnt die aktive Phase dieses räuberisch lebenden Fisches. In dieser Zeit verlässt er sein Versteck und beginnt den Gewässerboden nach Nahrung abzusuchen. Er ernährt sich überwiegend von Fischen, Insekten, Würmer und Krebsen - ab einer bestimmten Körpergröße stehen auch Vögel, Ratten, Mäuse und Frösche auf seiner Speisekarte. (Laut Presseberichten sind auch schon kleine Hunde und Enten an so manchen Teichen einfach blitzartig von der Wasseroberfläche verschwunden - es konnte aber nie 100% nachgewiesen werden, dass es sich dabei um einen Welsangriff gehandelt hat…)

Grösse:

Welse erreichen bei optimalen Lebensbedingungen und reichlich Nahrungsvorkommen eine durchschnittliche Körpergröße zwischen 1,50m und 1,70m (bei dieser Grösse = ca. 15 kg Gewicht) und können bis zu 80 Jahre alt werden. Es gibt aber auch Exemplare die eine Körpergröße von über 2 Metern erreichen - diese Grösse ist jedoch eher selten. Der deutsche Rekord-Waller hatte eine Körpergrösse von 2,49m. Am italienischen Po wurde der bisher größte Waller gefangen, ein Gigant von 2,78m Länge mit  einem Gewicht von 144,0 Kilogramm (!).

Lebenszyklus:

Die Laichzeit wird in den Monaten Mai - Juni eingeleitet, wenn die Wassertemperatur auf ca. 19 Grad Celsius ansteigt. Die Laichvorgang wird an flachen Uferbereichen mit dichtem Pflanzenwuchs vollzogen. In dieser Zeit legen Welse eine Art ‘‘Laich-Nest‘‘ aus Schlamm, Pflanzen und Geäst an in dem sie die 2,5mm - 3,5mm großen, klebrigen Eier ablegen. Ein ausgewachsenes Wels-Weibchen kann pro Kilogramm Körpergewicht ca. 35.000 Eier ablegen - bis zu 450.000 Eier pro Laichvorgang sind möglich. Nach der Eiablage und Befruchtung bewacht und pflegt das Männchen das Nest und die Brut. Nach ca. drei Wochen schlüpfen die ersten Jungfische und ernähren sich in der Anfangzeit von Kleinstlebewesen die sie am Gewässerboden vorfinden. Welse erreichen nach ca. 4 Jahren ihre volle Geschlechtsreife.

Welse werden bei uns oftmals als reine Raubfische angesehen, doch das ist nicht ganz richtig. Diese Fischart ist eher ein ‘‘Allesfresser‘‘, der sein Fressverhalten nach dem jeweiligen Nahrungsangebot ausrichtet. In bestimmten Zonen Europas ernähren sich Welse überwiegend von Blutegeln, Tauwürmern und Grillen (Osteuropa), in anderen Teilen Europas (Süden und Westen) jagen Waller hingegen meist Krebsen und Weissfischen nach...

Unterarten:

Neben dem uns bekannten europäischen Wels gibt es noch weitere Unterarten wie z.B. den amerikanischen Wels mit weißem Fleisch, dem Catfisch (Katzenwels, Zwergwels) und den afrikanischen Wels mit rotem Fleisch.

Tipps zum Angeln auf Wels / Montagen und Köder:

Die besten Angelmethoden zum Angeln auf Waller sind:

•  Angeln mit Feststellpose

•  Angeln mit Laufpose

•  Grundangeln mit Laufblei mit Tauwurmbündel oder totem Köderfisch

•  Angeln mit Kunstködern (Spinnfischen) mit grossen Kunstködern (Gummifisch)

Topköder:

  1. Köderfisch
  2. Tauwurm
  3. Gummifisch
  4. Löfelblinker
  5. Pellet

Der Wels ist ein dämmerungs- und nachtaktiver Fisch. Es ist jedoch meist nicht einfach die (kapitalen) Fische zu lokalisieren. Kleinere Welse werden meist zuhauf im Freiwasser als Beifang beim Aalangeln geangelt - grössere Waller hingegen findet man meist nur an besonders tiefen Stellen und ausgespülten Löchern am Gewässergrund sowie im Wurzelgeäst alter Bäume. In grossen Flüssen wie z.B. im Rhein, Main, Donau und Oder sind (vor allem die ersten) Buhnen aussichtsreiche Stellen zum Angeln auf kapitale Waller.

Aufgrund der (eher untypischen) Körpergrösse und des hohen Gewichts der Fische sollten entsprechend starke und stabile Angelgeräte benutzt werden. Die Angelschnur (monofil) sollte eine Stärke von mindestens 0,50mm aufweisen, der Haken (min. 6/0) und der Karabiner sollten ebenfalls passend für enorme Belastungen gewählt sein.

Köder: Als Köder zum Welsangeln eignen sich z.B. Fischfetzen, Bündel aus mehreren Tauwürmern und grosse Gummifische (beim Spinnangeln).

Fangzeit: Die fängigste Zeit auf Waller sind die Monate April bis Mai + August bis September. Man kann die Fische in dieser Zeit besonders gut in der Dämmerung und Nachts angeln.

Tipp: Falls in Ihrer näheren Umgebung Warmwasserausläufe von Kraftwerken existieren, sollten Sie es besonders an diesen Stellen einmal auf Waller versuchen. An diesen Hot-Spots kann man (fast) immer davon ausgehen, dass einige kapitale Riesen anzutreffen sind.

Tipp: Wenn Sie mit einem Tauwurmbündel als Köder angeln, können Sie auch einen Drilling als Haken verwenden - auf diesen Haken können Sie mehr Würmer aufziehen als auf einen Einzelhaken.

Tipp: Wenn Sie einen Fischfetzen als Köder verwenden, sollten Sie es einmal mit einem Stück Aal versuchen - Aalfetzen sind bekanntlich fängiger auf Waller als Fetzen von gewöhnlichen Weißfischen.

Mehr Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Europäischer Wels
Quellenangaben: http://www.rhein-angeln.de/fischarten_raubfische_friedfische.htm




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©  by ASV Bersenbrück e.V./Anglerwissen/Wels
letztes Update: 27.02.2024, 10:07:52

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